Han Gan und das Wunderpferd
Der kleine Han Gan tat nichts lieber als zeichnen.
Doch seine Eltern waren so arm, dass er sich weder Tuschpinsel noch Papier leisten konnte. Um sie zu unterstützen, trug er für einen Gastwirt Speisen aus. Dafür bekam er ein wenig Geld.
Eines Tages brachte er dem berühmten Maler Wang Wei das Essen.
Gerade, als er gehen wollte, sah er hinter dem Haus Pferde auf einer Weide. Sie waren so wunderschön, dass er sie auf der Stelle in den Sand zeichnen musste.
Wang Wei wurde auf ihn aufmerksam und sah sich die Zeichnung genau an. Dann forderte er den Jungen auf am nächsten Tag wiederzukommen.
Als Han Gan einen Tag später ins Haus des Malers kam, sah er Papier, Schalen mit Farbe, Pinsel und etwas Geld auf dem Tisch liegen.
»Das ist für dich, damit du zeichnen kannst, so viel du willst …«
Han Gan war überglücklich und dankbar.
Von Sonnenaufgang bis zum Anbruch der Dunkelkeit zeichnete er und konnte gar nickt mehr damit aufhören.
Am liebsten zeichnete er Pferde – und je lebendiger sie aussahen, desto zufriedener war er.