Meine Oma fand immer eine Lösung
Ich schaute in Istanbul aus dem Fenster meines Hotels. Wunderbar funkelte das Wasser des Bosporus in der Morgensonne und viele kleine und einige große Schiffe pflügten ihre Spuren in das Wasser. Aber nicht dieses Schauspiel war es, das mich fesselte, sondern ein graues, unansehnliches Haus auf der anderen Straßenseite genau dem Hotel gegenüber zog meine Blicke an. Es hatte zehn Stockwerke oder mehr und hätte in seinem schmutzigen Kleid auch in jeder anderen Großstadt der Welt seinen Platz haben können. Aber dann öffnete sich im obersten Stockwerk gleich unter dem Flachdach ein Fenster und … Aber das alles muss von Anfang an erzählt werden. Und der Beginn dieser Geschichte liegt schon mehr als hundert Jahre zurück.
Das war zu der Zeit, in der meine Oma noch keine Oma gewesen ist. Sie war Mutter und hatte fünf Kinder. Damals war das eine eher kleine Kinderzahl. Die Familie Fangenburg zwei Häuser neben Omas Wohnung hatte elf Kinder und selbst dieser Kinderreichtum war in Omas jüngeren Jahren keine Seltenheit.