Wachsam, aber nicht beunruhigt
Komisch, dass man jetzt, wo jeder Haushalt seine eigene Interkontinentalrakete hat, kaum noch darüber nachdenkt. Anfangs wurden sie noch wahllos ausgegeben. Da war es noch
aufregend: Ein Bekannter bekam ein Schreiben von der Regierung, und eine Woche später lud ein Laster die Rakete ab. Dann musste jedes Eckhaus eine haben, dann jedes zweite Haus, und jetzt würde es merkwürdig aussehen, wenn man beim Geräteschuppen oder der Wäscheleine keine Rakete stehen hätte.
Uns ist durchaus klar, wozu sie da sind, jedenfalls in einem weiteren Sinn. Wir wissen, dass wir in einem zunehmend gefährlichen Klima unsere Lebensweise schützen müssen. Wir wissen, dass jeder seinen Beitrag zu unserer nationalen Sicherheit leisten muss (indem er den Druck von den Waffenlagern nimmt) und, was am wichtigsten ist, dass man mit dem Gefühl belohnt wird, dass wir unseren Beitrag leisten. Es ist ein bescheidenes Engagement. Man muss die Rakete nur am ersten Sonntag im Monat waschen und hin und wieder den Messstab an der Seite herausziehen, um den Ölstand zu kontrollieren. Alle zwei Jahre steht ein Eimer Farbe in
einem Pappkarton vor der Tür, was heißt, dass es Zeit wird, etwaigen Rost zu entfernen und der Rakete einen frischen, metallicgrauen Anstrich zu verpassen.